Die katholische Kirche "Maria Hilfe der Christen" Pretzsch
Katholische Kapelle Pretzsch
Feldweg 9
06926 Pretzsch
Zum Parken eignet sich die Zufahrt Bahnhofstraße. Ein Zugang zur Kapelle ist dort auch möglich - Platz links neben Haus Nr. 33.
Die katholische Kapelle Pretzsch bei Google Maps
Den größten Zuwachs an Katholiken brachten die Jahre 1945 bis 1947. Gläubige aus Schlesien, Galizien, dem Sudetenland, Ostpreußen und der Mark Brandenburg kamen in Sammeltransporten nach Pretzsch. Im Jahr 1946 zählte die Gemeinde neben wenigen Einheimischen zusammen mit den Heimatvertriebenen ca. 800 Gläubige.
1947 kam Pfarrer Johannes Bonin in die Diaspora. Pretzsch wurde als Kuratie neu begründet. Die Nachbarstadt Bad Schmiedeberg und 24 Ortschaften wurden mitbetreut. Pfarrer Bonin bewohnte ein Zimmer im evangelischen Pfarrhaus. Die Heilige Messe wurde täglich in der evangelischen Kirche gefeiert. Auch morgens um 7.00 Uhr waren die Ministranten vor der Schule zum Dienst bereit. Weiterhin bildete sich ein wohlklingender Kirchenchor.
1952 überließ Frau Gramzow Pfarrer Bonin zwei Zimmer in der Goetheallee 1, nachdem ihr Mann 1951 gestorben war.
Sie übernahm als Pfarrwirtin wichtige Aufgaben im kirchlichen Leben.
Der ehemalige saalartige Klassenraum wurde gemietet und zum Kapellen- und Gemeinderaum umgestaltet. Zwanzig Jahre wurden hier alle kirchlichen Feste und Begegnungen gefeiert. Besondere Anlässe, wie das 25jährige Priesterjubiläum von Pfarrer Bonin, die 1. Heilige Messe von Norbert Kiesel, das 50jähige Priesterjubiläum von Pfarrer Weber, die Trauung (Ökumene) von Gerlinde & Jürgen Schneider erlebten die Christen in der evangelischen Kirche.
Pfarrer Bonin erwarb nach 20 Jahren, nach zähem Ringen mit Bezirk und Ministerium staatlich genehmigt, das Grundstück Feldweg 9 von der evangelischen Kirchengemeinde.
Ohne Baufirma, mit vielen freiwilligen Arbeitsstunden, entstehen Kapelle, Gemeinderäume, Pfarrhaus sowie der Glockenturm mit drei Bronzeglocken.
Im Jahr 1974 wurden drei Kostbarkeiten aus der Notkapelle in das neue Gemeindezentrum mitgenommen:
1. die Schutzmantel-Madonna (aus Steineiche von Hildegard Henrichs, Erfurt, gestaltet), (gestiftet von Max Stöhr, dem Inhaber der Lederfabrik in Wittenberg)
2. das Bleiglasfenster – Flucht nach Ägypten
3. das Harmonium von der Firma Köhler aus Pretzsch.
Altar, Ambo und ein Kreuz wurden von dem Bildhauer Bruno Kubas gestaltet.
Altarbereich der Kapelle am 15. September 1974
1979 zog Pfarrer Bonin als Ruheständler nach Hellefeld / Sauerland.
Seit dieser Zeit gehört die katholische Kirchengemeinde zu Bad Schmiedeberg und wurde von Pfarrer Wolfgang Stehr betreut.
1983 zog Pfarrer Weber als Rentner mit Frau Schäfer ins Pfarrhaus, Feldweg 9, ein. Die Seniorenbetreuung lag ihm besonders am Herzen, ebenso die Gestaltung der Krippenspiele. Seine Predigten blieben oft monatelang im Gedächtnis, nicht nur mit seinem abschließenden Witz.
Nach dem Ableben von Pfarrer Wolfgang Stehr betreute ab 1996 Pfarrer Friedrich Pittner unsere Gemeinde Bad Schmiedeberg / Pretzsch bis 2013.
Seit dem 2. Mai 2010 gehört die Gemeinde zur katholischen Pfarrei Sankt Marien Wittenberg.