Die katholische Kirche "Sankt Josef" Zahna
Katholische Gemeinde Zahna
Rahnsdorfer Straße 4
06895 Zahna
Regelmäßiger Gottesdienst:
Sonntag: 9:00 Heilige Messe
Katholische Kirche Zahna bei Google Maps
Zur 100jährigen Geschichte der katholischen Pfarrgemeinde Zahna
Die Gründung der katholischen Pfarrgemeinde in Zahna ist eng mit dem Bau des hiesigen Fliesenwerkes verbunden. Ab dem Jahr 1890 siedelten sich Beamte und Arbeiter aus Lothringen, Luxemburg, dem Rheinland, Polen, sowie aus Schlesien, Westpreußen und Galizien hier an.
Im April 1899 wurde erstmals seit langer, langer Zeit die Heilige Messe in einer provisorischen Kirche gefeiert. Ca. 10 Jahre lang hielten dann damals katholische Priester aus Wittenberg einmal im Monat einen Sonntagsgottesdienst in Zahna.
Im Mai 1911 wurde Zahna Pfarrvikarie und die Gemeinde bekam zum ersten Mal einen eigenen Priester, bereits ein Jahr später konnte das Grundstück Triftstraße 14 käuflich erworben werden. Es wurde als Kapelle samt Wohnung und Garten genutzt. Nach dem ersten Weltkrieg bekam das Gemeindeleben tüchtig Aufschwung und 1923/ 1924 wurde für einen Kirchenneubau gesammelt. Auch im gesamten katholischen Deutschland und in der Schweiz wurde der "Bettelbrief" gesandt. Aber die Inflation und andere Einwirkungen machten diesen guten Plan zunichte.
Aber die Gemeinde verzagte nicht und so wurde im Jahr 1929 ein erneuter Versuch an Kirchbauspenden zu kommen, unternommen.
Im Jahr 1930 war es dann soweit: Die Villa der in Konkurs gegangenen Fa. Goernemann konnte gekauft werden. Im gleichen Jahr fand die Kirchweih statt, nachdem die Villa durch einige Umbauarbeiten zu einem Gotteshaus hergerichtet war.
In den Zeiten zwischen 1936 bis 1938 erreichten die amtierenden Seelsorger ihre "Schäfchen" zu Fuß, per Fahrrad, per Zug oder Motorrad. Das Pfarrgebiet reicht, und das ist noch heute so,z.B. bis Danna, Eckmanssdorf - also in das Brandenburger Land hinein.
Innerhalb von zwei Jahren (1937 - 1939) stieg die Zahl der Katholiken in Zahna rasant an. Die Gemeinde zählte nun 400 Mitglieder, vorerst waren es ca. 290. In den Jahren 1944/ 1945 erfolgte mit einem Schlag eine Evakuierung aus Kölner- Aachener Raum, ca. 3500 Menschen wurden in den hiesigen Kirchenbezirk mit einer Größe von ca. 300 km² und 35 Ortschaften übersiedelt. Ab dieser Zeit dürfen die evangelischen Kirchen der Ortschaften mit benutzt werden, die evangelische Kirche gab ihr Einverständnis.
Erst einzeln, dann später in Sammeltransporten reisten die Westevakuierten wieder zurück, nunmehr kamen Gläubige aus Oberschlesien und den Sudeten in unseren Landstrich. Im Jahre 1946 zählte die Gemeinde 4000 Mitglieder, davon lebten in Zahna selbst 1032.
Der 1954 eingesetzte Pfarrer sorgte für einen Neubau der Kirche, weil die Kapelle viel zu klein wurde.
Die ehemaligen Nebengebäude wurden zu einer Kirche umgebaut und 1957 konnte für das neue Gotteshaus Kirchweih gefeiert werden.
Im Zuge der neuerlichen Sanierung der Kirche in den Nachwendejahren stellte sich heraus, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht, da unser Gotteshaus während der Ulbricht- Ära gebaut wurde. Nach umfänglicher Sanierung im Innenraum der Kirche konnte diese von der Gemeinde im Jahr 2003 wieder in Besitz genommen werden. Dank dem Engagement des damaligen Pfarrer Neuhaus und den Mitgliedern der Gemeinde entstand ein wunderschön eingerichtete, moderne Kirche.
Geschrieben von Susanne Lang, August 2011